Leistungen

Endoskopie

Das Prinzip: Verschiedene Teile des Verdauungstrakts lassen sich mit einem flexiblen Schlauch, dem Endoskop, betrachten. Der Schlauch enthält über seine Länge verteilt mehrere Kanäle. Die verschiedenen Kanäle werden benutzt, um den unmittelbaren Untersuchungsbereich zu beleuchten, um das Gebiet durch eine Linse (mit einer Kamera an der Schlauchspitze) zu betrachten, um Flüssigkeiten oder Luft hinein oder hinaus zu pumpen und um bioptische oder chirurgische Instrumente hindurchzuführen.

Darmspiegelung (Koloskopie)

Sanfte Darmspiegelung mit CO2: Wir setzen Kohlendioxid bei der Darmspiegelung für eine sanfte und komfortable Untersuchung ein.

Zur besseren Sichtbarkeit und flexiblen Endoskopführung muss der Dickdarm für die Untersuchung entfaltet werden. Herkömmlicherweise wird dazu Raumluft verwendet, die trotz weitgehender Absaugung abschließend noch in größeren Mengen im Darm verbleiben. Das kann mitunter für unangenehme bis schmerzhafte Blähungen und Druckgefühle sorgen.

Unsere Praxis verwendet statt Raumluft medizinisches Kohlendioxid (CO2). Dieses Gas wird 150 mal schneller vom Körper abgebaut, so dass eventuelle Beschwerden nach der Untersuchung deutlich reduziert werden können.

Diese Methode ist wissenschaftlich etabliert, sicher und ungefährlich und deshalb in unserer Praxis die Standardanwendung. Wir verwenden dafür spezielles medizinisches Kohlendioxid.

Während der endoskopischen Untersuchung erfolgt eine Überwachung mit Pulsoxymetrie ggf. O2-Applikation, sodass auch kardiopulmonal vorerkrankte Patienten komplikationslos untersucht werden können.

Nach Ende der Untersuchung erfolgt eine entsprechende Nachbetreuung in einem der Ruheräume.

GI Genius™: Intelligentes Endoskopie-Modul

Künstliche Intelligenz hat auch Einzug in die Gastroenterologie gehalten. Der GI Genius™ ist ein intelligentes Endoskopie-Modul, das während der Koloskopie dem Gastroenterologen als Hilfsmittel dient, indem es Bereiche mit visuellen Charakteristika markiert, die verschiedenen Arten von Schleimhautanomalien, wie z. B. kolorektalen Polypen aller Formen, Größen und Morphologien, ähneln. Die entdeckten Partien werden durch ein grünes Kästchen auf dem Koloskopie-Monitor gekennzeichnet, gutartige (grün) oder bösartige (rot) Analysen vorläufig identifiziert und benannt. Direkte Intubationen und Gewebeentnahmen können wie gewohnt durchgeführt werden. Dieses Modul verbessert somit die Fähigkeit, kolorektalen Krebs oder dessen Vorstufen zu erkennen.

Der Genius GI™ gehört zu den neuesten Entwicklungen und kann durch computergestützte Polypenerkennung je nach Untersuchungsbereich die Erkennungsrate von 14 % bis 53 % steigern bzw. das Risiko unentdeckter Polypen deutlich verringern. Der erfahrene Endoskop wird durch die Software schneller und noch umfänglicher unterstützt. Immerhin wurden hier Algorithmen aus über 14 Millionen Datensätzen entwickelt, die kontinuierlich einem Update unterliegen und dadurch stets optimiert werden.

Für den Patienten ändert sich während der Anwendung nichts. Das erforderliche Modul ist unauffällig im Endoskop integriert.

GI-Genius™ gehört zu den neuesten Pionierleistungen in der Krebsvorsorge-Koloskopie und ist erst in wenigen Praxen zu finden. Wir sind stolz darauf, regional mit zu den ersten Anbietern zu zählen.

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Ösophagogastroduodenoskopie

Die Magenspiegelung dient der Kontrolle der zuvor erhobenen Befunde bzw. der Diagnostik Ihrer Beschwerden. Als Vorsorgemassnahme zur Früherkennung krankhafter Veränderungen wird sie ebenfalls durchgeführt. Die Untersuchung beginnt mit einer Rachenbetäubung oder einer kurz wirksamen Schlafspritze. Mit unserem flexiblen Video-Endoskop werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm untersucht. Hierbei können Erkrankungen der genannten Abschnitte erkannt und aufgezeichnet werden, Proben entnommen oder Veränderungen im günstigen Fall schon unmittelbar therapiert werden. Mittels dieser Untersuchung können typische Beschwerden, wie Reflux, Schluckstörungen, Oberbauchschmerzen, unklare Durchfälle oder nicht geklärte Mangelerscheinungen abgeklärt werden.

Zur Untersuchung und Beurteilung des oberen Verdauungstraktes bedarf es einer Vorbereitung. Um störende Speisereste zu vermeiden, sollten Sie 12 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen und mindestens 6 Stunden vor der Untersuchung auch keine Getränke mehr zu sich nehmen.

Medikamente können bis spätestens 2 Stunden vor dem Eingriff mit wenig Wasser eingenommen werden. Bei der Einnahme blutverdünnender Medikamente muss zuvor eine Absprache der Einnahme bzw. einer möglichen Therapiepause erfolgen. Am Behandlungstag dürfen Medikamente zur Behandlung eines Diabetes mellitus (Insulin und Tabletten) wegen einer Unterzuckerung (Hypoglykämiegefahr) nicht eingenommen werden. Bitte halten Sie deshalb rechtzeitig Rücksprache.

Kapselendoskopie (Dünndarm-Kamera)

Da bei der konventionellen Magen- und Darmspiegelung der Dünndarm nur partiell eingesehen werden kann, setzen wir im Bedarfsfall die Videokapselendoskopie ein. Diese Abschnitte des Dünndarms, die herkömmlich nicht einsehbar sind, können mittels einer ca. 2 cm großen Minikamera untersucht werden. Die Kapsel wird nach entsprechender Vorbereitung des Darmes geschluckt und sendet 2 – 6 Bilder / Sekunde an einen Datenrekorder, den der Patient am Körper trägt. Der Transport und die Ausscheidung der Kapsel erfolgt durch die natürliche Magen- bzw. Darmtätigkeit. Die Kapsel wird nicht wiederverwendet.

Nach einer ca. zwölfstündigen Aufzeichnung können die Daten ausgelesen und ausgewertet werden. Bei auffälligen Befunden können diese Bilder Grundlagen für weitere Diagnostik oder bevorstehenden Therapien werden.

Die Untersuchung ist für den Patienten schmerzlos, auch besteht für ihn keine Bewegungseinschränkung.

Anwendung findet die Kapselendoskopie zumeist bei der Suche nach Blutungsquellen im Magen-Darmtrakt oder nach einer unklaren Blutarmut (Anämie). Eine Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen besteht für diese Indikationen.

Enddarmspiegelung (Proktoskopie und Rektoskopie)

Bei der Proktoskopie (Anoskopie, Analspiegelung oder Enddarmspiegelung) werden der Analkanal und der Enddarm bis zu einer Tiefe von etwa 20 cm untersucht.

Wird der Analkanal bis etwa 30 cm untersucht, so nennt man diese Untersuchung Rektoskopie, die Untersuchung des gesamten Dickdarms nennt man Darmspiegelung (Koloskopie).

Die Rektoskopie dient neben einer Untersuchung des Mastdarmes insbesondere der Beurteilung des Afters (Analkanals). Sie wird mit einem kurzen, dünnen Gerät (Rektoskop) durchgeführt. Die Untersuchung wird zur Feststellung und auch Behandlung von Hämorrhoidalleiden sowie Afterrissen (Analfissuren) eingesetzt. Eine Mastdarmspiegelung ist auch sinnvoll:

  • zum Ausschluss von Engstellen (Stenosen) und Ausstülpungen der Darmwand (Divertikeln)
  • bei Blut im Stuhl
  • bei Hämorrhoiden
  • bei Polypen im Mastdarmbereich
  • bei Verstopfung
  • bei Schleim im Stuhl

Eine Sedierung ist für die Art der Untersuchung nicht vorgesehen und in der Regel nicht notwendig, aber auf Wunsch möglich.